Worum geht´s?

Die zentrale sozioökonomische Verteilungsfrage unserer Zeit.
erben nicht oder unter Freibeträgen
gegen höhere Erbschaftssteuern
2%
Prozent der Erben bekommen
30%
des vererbten Vermögens

faktische Erbschaftssteuer

0%

Erbschaften sind ein wertebesetztes Thema: Erben ist für viele Ausdruck eines familiären Vermächtnisses, für Sorge um Kinder und Enkel, zugleich aber einer der wichtigsten Treiber wachsender sozialer Ungerechtigkeit.

Das führt dazu, dass Reichtum und Armut vererbt und damit soziale Schichtenzugehörigkeiten manifestiert werden. Das wirft nicht nur aus dem linken politischen Lager Fragen auf, sondern gerade – womöglich sogar vor allem – mit Blick auf das neoliberale Aufstiegsversprechen der Leistungsgesellschaft. Danach soll die Verteilung aller angestrebter Güter nach Leistung erfolgen.

Schon lange beherrscht der Glaube an dieses Versprechen die öffentliche Meinung, bildet die Grundlage der Gewährleistung von Verteilungsgerechtigkeit und damit den gedanklichen Ausgangspunkt des sozioökonomischen Friedens. Neben wirtschaftlichen Monopolstellungen, Steuervermeidung durch multinationale Unternehmen oder überzogene Vorstandsgehälter kommt der Bruch dieses Versprechens, aber mit dem Wandel unserer vermeintlichen Nachkriegs-Leistungsgesellschaft hin zu einer Erbengesellschaft in besonderer Weise zum Ausdruck: Reichtum und Armut stehen zunehmend schon im Kreissaal fest. 

Während wenige Eltern wenigen Kindern dabei viel vererben, erben wir alle die sozialen Verwerfungen einer solchen Entwicklung. Erben der Nachkriegsgeneration sind die Betroffenen, die faire Verteilung von Erbmassen wird damit zur sozioökonomischen Frage dieser Generation.

Uns allen fehlen dazu aber Informationen: Trotz ihrer immensen Volumina und der damit verbundenen volkswirtschaftlichen Relevanz werden Erbschaften statistisch nicht zentral erfasst. Während die Vermögens- und Einkommenssteuer dabei regelmäßig Thema öffentlicher Auseinandersetzungen wird, fehlen einer gesellschaftlichen Diskussion um die Erhöhung der Besteuerung von Erbschaften und erbschaftsähnlichen Schenkungen dabei aber Fakten – und damit die sachliche Basis einer jeden demokratischen Auseinandersetzung.

Zudem fehlen der stärkeren Erbschaftsbesteuerung demokratische Mehrheiten – trotz ökonomischer Auswirkungen für nur wenige. So sind nach einer Umfrage aus dem Jahr 2013 sind 65% der Bundesbürger:innen gegen eine Erhöhung der Erbschaftssteuer (Infratest dimap, ARD-Deutschlandtrend, Mai 2013.) Der Anteil der von einer Erhöhung dieser Steuern betroffenen ist ungleich geringer: 

Zudem geht uns die sozioökomische Relevanz dieses Themas alle an – unabhängig von persönlichen Betroffenheiten.

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